Leute, war das eine Nacht! So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen! Entweder lag es daran, dass ich so kaputt war, oder ich habe nun auch schon diese PCT-Krankheit? Es soll Leute geben, die nach Absolvieren des Trails nicht mehr in ihrem Bett zuhause schlafen können. Manche liegen auf ihrer Matratze im Flur und verbringen die Nacht dort. Manche bauen sogar ihr Zelt im Garten auf! Na, ich bin gespannt, wie das bei mir endet!

Weil ich es ja immer mit dem Thüringer Wald habe, lieber Frank, du musst zugeben, ein bissel sieht es jetzt hier schon danach aus.
Heute Morgen ging es erst mal durch ein Dickicht. Keine Ahnung, was das für Pflanzen sind. Die sehen aus, wie Brom- oder Himbeeren, sind aber irgendwie im Wuchs viel sanfter und haben vor allem keine Dornen! Da kann man hemmungslos durch!

Apropos, Augen zu und durch! Ich bin meinem Hikeroutfit mit Basecap und Sonnenbrille schon ein paar mal dankbar gewesen! Es hat mich mehrfach vor Verletzungen im Gesicht oder gar Auge durch irgendwelche Zweige geschützt!
Heute Morgen war es derwegen ein wenig frisch. Das Überzelt war auch vom unten vom Kondenswasser ganz nass. Glücklicherweise muss man ja mit den neuen Materialien nicht mehr warten, bis alles trocken ist! Man packt einfach ein und los gehts! Und wenn man mal Zeit hat, wird es ausgepackt, in die Sonne gelegt und hast du nicht gesehen, ist es trocken. Man glaubt aber nicht, wie man es aber beim Rucksackgewicht spürt, wenn es noch nass ist!

So richtig Spektakuläres gibt es vom heutigen Tag nicht zu berichten, außer, dass ich mit meiner Familie in Internetkonferenz stand. Dazu bin ich mal 2 Meilen vom Trail runter. Ich gebe es zu, eigentlich wollte ich in erster Linie was Gescheites essen, wenn es sowas überhaupt in Amiland gibt?


Hyatt Lake Resort! Das klingt erst mal groß und teuer! Hat aber überhaupt nichts mit der großen Hotelkette zu tun. Der See, bzw. das, was von ihm noch da ist, ist der Hyatt Lake. Wie im richtigen Leben, kommt es nur auf die Betonung an!
Dadurch, dass ich hier WLAN hatte, konnte ich nach Hause videofonieren. Netz hatte ich keines. Es war herrlich, sie mal wieder zu sehen und mit ihnen zu reden!
Durch unseren Schwatz und das ausgiebige Essen mit Cola-Genuss (3 Refills) ist es dann doch etwas später geworden, als geplant. Aber so richtig böse war ich nicht drum. Es ging gut los, aber beim taleingehen spürte ich doch mein linkes Knie unangenehm. Wahrscheinlich muss ich doch mal einen richtigen Zero einlegen? Nur essen, trinken, atmen., damit sich die alten Knochen auch mal erholen können. Bisher bin ich in den Zeros auch nur rumgeflitzt und habe Einkäufe erledigt.Na, mal sehen.
Jedenfalls bin ich nach der Pause noch etwa 7 Meilen zu einem recht angenehmen Zeltplatz an einem See gelaufen. Toiletten, Duschen mit heißem Wasser und Mülltonnen, alles da, außer Mücken! Kostenpunkt – Zero! Wenn das nichts ist!
Nein, es ist auch aus einem anderen Grund gut so, denn die nächste sichere Wasserstelle ist weit und so kann ich noch mal auftanken.
Weil wir gerade vom Auftanken reden…

Lieber Uwe, ich habe durchaus des Öfteren schon an dich gedacht. Nicht wegen dem Bier! Ich erinnere mich noch gut an ein Bild von dir in der Diarunde. Die Bridge of the Gods an der Grenze zu Washington. Dort möchte ich liebend gerne auch eines machen, denn genau darüber verläuft der PCT. Aber bis dahin ist es noch ein ganzes Stück Weg!